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keines; und wirklich giebt es auch in diesem Lande kein Gold. Sogleich befahl er, ohne anderes Verbrechen, ohne andern Proceß oder Urtheil, sie alle lebendig zu verbrennen. Als die Caziquen der übrigen Provinzen vernahmen, daß man diesen Herrn, nebst andern Vornehmen, bloß deswegen verbrannte, weil sie kein Gold gaben; so flohen sie alle aus ihren Wohnungen, begaben sich in die Gebirge, und geboten allen ihren Leuten, sie sollten sich zu den Spaniern halten, und sie, wie ihre Herren, bedienen; Nur möchten sie nicht entdecken, noch sagen, wo sie sich aufhielten. Da kamen alle Einwohner des Landes zu den Spaniern, erboten sich ihre Unterthanen zu seyn und sie als ihre Herren zu bedienen. Jener mitleidsvolle Befehlshaber gab ihnen aber zur Antwort: man verlange und begehre ihrer nicht, sondern werde sie vielmehr auf der Stelle tödten, wofern sie nicht sagten, wo ihre Herren verborgen wären. Die Indianer erwiderten, sie wüßten es nicht, ständen, nebst ihren Weibern und Kindern, zu Diensten, und wollten die Spanier mit in ihre Wohnungen nehmen, dort möchten dieselben sie ermorden, oder sonst mit ihnen machen, was ihnen beliebte.

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/83&oldid=- (Version vom 31.7.2018)