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brachte noch mehr Christen mit, und näherte sich, das Gefecht hörte also drei bis vier Tage lang auf, bis er wieder in die Stadt eingezogen war. Kaum war er eingerückt, so kam eine unzählbare Menge Menschen aus dem ganzen Lande herbei, und stritt mit vereinten Kräften mehrere Tage lang so heftig gegen die Spanier, daß sie sich völlig verloren glaubten und einstens bei Nachtzeit sich entschlossen, die Stadt zu verlassen. Als dies die Indianer erfuhren, brachten sie auf den Brücken, die über den Morast führten, eine beträchtliche Anzahl Christen im gerechten und geheiligten Kampf ums Leben; und zwar aus den rechtmäßigsten Ursachen, die wir bereits angeführt haben. Jeder vernünftige und Gerechtigkeit liebende Mann, wer er auch sey, wird dieselben billigen. Als die Christen sich wieder erholten, hatte die Stadt einen heftigen Kampf auszustehen; denn sie richteten ein schreckliches Blutbad unter den Indianern an, ermordeten unzählige Menschen, und verbrannten viele große Herren lebendig.

Nachdem diese entsetzlichen und abscheulichen Grausamkeiten in der Stadt Mexico, wie in vielen andern Städten und Gegenden, verübt

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/73&oldid=- (Version vom 31.7.2018)