Seite:Bartolomé de Las Casas-Die Verheerung Westindiens 1790.pdf/70

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sie sich, wie ich bereits sagte, sehr häufig bedienten. Die Indianer, sowohl gemeine als vornehme, in der Stadt und an Motencuma’s Hofe, beschäftigten sich mit nichts anderm, als ihrem gefangenen Beherrscher Vergnügen zu machen. Unter mehrere Arten von Festins, die sie ihm gaben, gehörte auch diese, daß sie des Abends in allen Straßen, und auf allen öffentlichen Plätzen der Stadt, diejenigen Tänze oder Ballette anstellten, die sie Mitotes zu nennen pflegten, und die von den Bewohnern der Inseln Areytos genannt wurden. Bei solchen Gelegenheiten holten sie alle ihre Kostbarkeiten und Schätze hervor, und bedeckten sich ganz damit; denn dies waren ihre vorzüglichsten Belustigungen und Feierlichkeiten. Der vornehmste Adel, ja sogar Cavaliere vom Königlichem Geblüt, hielten nach Maaßgabe ihres Ranges dergleichen Tänze und Festins, und zwar so nahe als möglich bei denjenigen Wohnungen, wo ihr Beherrscher gefangen war. In derjenigen Gegend, die den besagten Pallästen am nächsten lag, befanden sich über zweitausend Söhne vornehmer Herren; es war der Kern des gesamten Adels, der sich in Motencuma’s

Empfohlene Zitierweise:
Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/70&oldid=- (Version vom 31.7.2018)