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es keine so große Volksmenge darin, als Gott in vorbesagte Reiche versetzte, die, wenn man sie zu Fuße umgehen wollte, mehr als achtzehn hundert Meilen enthalten würden. In besagten zwölf Jahren, und innerhalb der erwähnten vierhundert und funfzig Meilen, ermordeten die Spanier über vier Millionen Menschen, die sie entweder mit Schwert und Lanze nieder stießen, oder lebendig verbrannten; gleichviel, ob Mann oder Weib, jung oder alt. So lange dauern nehmlich, wie bereits gesagt worden ist, ihre sogenannten Eroberungen, die aber eigentlich nichts anders, als gewaltsame Einfälle grausamer Wüthriche waren, dergleichen nicht allein im Gesetze Gottes, sondern auch nach allen menschlichen Gesetzen verboten, und die weit ärger sind, als diejenigen, deren sich der Türke zu Vertilgung der christlichen Kirche bedient. Ausserdem ward und wird noch täglich durch ihre mehrerwähnte Sklaverey und unaufhörliche Gewaltthätigkeiten und Bedrückungen, eine Menge Menschen von ihnen umgebracht.

Keine menschliche Zunge, kein menschlicher Verstand, kein menschlicher Fleiß ist vermögend, alle die schrecklichen Dinge zu erzählen, die in

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)