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fünfhundert und achtzehn, bis zum Jahre eintausend fünfhundert und zwei und vierzig, worin wir gegenwärtig leben, ward die Bosheit, Ungerechtigkeit, Gewaltthätigkeit und Tyranney, welche die Christen in Indien verübten, aufs höchste getrieben. Sie setzten alle Furcht und Scheu vor Gott und dem Könige gänzlich hintenan, und dachten nicht einmal mehr daran, wer sie eigentlich waren. Grausamkeit und Blutvergießen, Menschenmord und Verheerung, Entvölkerung, Raub, Gewaltthätigkeit und Tyranney wurden in den großen und mannichfaltigen Reichen auf Terra firma so häufig und auf eine so unerhörte Art begangen, daß alles, was wir bereits angeführt haben, als nichts zu betrachten ist, wenn man es mit demjenigen vergleicht, was hier geschah. Einer Menge dieser Verbrechen haben wir nicht einmal erwähnt; wenn wir sie aber auch alle erzählten, so würden sie doch weder in Ansehung der Zahl noch der Strafwürdigkeit mit denjenigen in Vergleichung gesetzt werden können, welche von besagtem Jahr eintausend fünfhundert und achtzehn an, bis auf den heutigen Tag im Jahr eintausend fünfhundert und zwei

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/61&oldid=- (Version vom 10.12.2022)