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anempfohlen war; lebten von den Arbeiten der Indianer, und verzehrten ihre spärliche Nahrung; sie entrissen ihnen auch ihre ererbten und eigenthümlichen Ländereien, von welchen sie sich nährten. So sperrten sie alle Indianer, Männer und Weiber, jung und alt, in ihren eigenen Häusern ein, und geboten ihnen sämtlich, sie bei Tage und Nacht, ohne Ruh und Rast, zu bedienen, welches sogar Kinder thun mußten, sobald sie nur laufen konnten. Ueberdies bürdeten sie jedem so viel, ja noch weit mehr Arbeit auf, als er verrichten konnte, und zwar so lange, bis sie ihn umgebracht hatten; wie sie denn die wenigen, welche noch übrig sind, bis auf den heutigen Tag auf die nehmliche Weise zu Grunde richten. Man erlaubte ihnen auch nicht, ihre eigene Haushaltung oder irgend etwas Eigenes zu haben. Ueberhaupt wurden hier noch mehr Ungerechtigkeiten dieser Art begangen, welche diejenigen, die auf Hispaniola verübt wurden, um vieles übertrafen.

Die Einwohner dieser Provinz mußten Holz und Bretter zum Schiffsbau auf dreißig Meilen nach dem Hafen schleppen; dadurch kamen ebenfalls

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/57&oldid=- (Version vom 31.7.2018)