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sich an das sichre Geleite zu kehren, das ich ihnen versprochen hatte. Tages darauf wollte man sie sämtlich verbrennen; man gab sogar vor, dies sey recht wohl gethan, denn sonach bliebe diesen Herren keine Zeit übrig, uns zu schaden. Es kostete mir sehr viel Mühe, sie vom Scheiterhaufen zu retten, und es so weit zu bringen, daß sie entwischten.

Nachdem nun die Spanier die meisten Eingebohrnen dieser Insel unterjocht oder umgebracht hatten, die übrigen aber sahen, daß sie ohne Rettung verloren seyn und umkommen müßten; so flüchteten sich einige ins Gebirge, andere hängten sich aus Verzweiflung auf. Männer und Weiber nebst ihren Kindern thaten eben das. Unter andern knüpften sich mehr als zweihundert Indianer auf, um nur den Grausamkeiten eines einzigen – mir wohlbekannten – Spaniers zu entgehen, welcher der ärgste unter allen übrigen Barbaren war.

Es befand sich ein Königlicher Beamter auf dieser Insel, der bei der Vertheilung dreihundert Indianer bekam. In Zeit von drei Monaten hatte er deren zweihundert und siebenzig durch Arbeit in den Bergwerken todtgemartert,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)