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einige Provinzen auf, dieser Insel durch ungerechte Kriege verheert; ich rede hier aber vom Ganzen. Die meisten derselben, ja fast alle, wurden der Königin sorgfältig verhehlt. Denn diese Dame war sehr für das Beste der heiligen Kirche besorgt, und nahm sich der Wohlfahrt und des Seelenheils jener Völker eifrigst an. Wir könnten mehrere Beispiele hiervon anführen; denn vieles sahen wir mit eigenen Augen, und manches konnten wir mit Händen greifen[1].

Man kann noch überdies als Regel annehmen, daß die Christen in allen Gegenden Indiens, welche sie durchzogen, oder wo sie sich niederließen, allemal dergleichen vorbesagte Grausamkeiten, Mordthaten und tyrannische Gewaltthätigkeiten an den armen unschuldigen Indianern verübten, von Tage zu Tage noch mehrere, größere und ganz neue Martern ersannen,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
  1. Der Verfasser spielt hier hauptsächlich auf verschiedene Verordnungen an, worin die Indianer für freie Leute erklärt wurden. In seinem sogenannten achten Vorschlage bezieht er sich auf eine derselben, die im Jahr 1503 den 20. December erlassen wurde.