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die Milch in den Brüsten, und in kurzer Zeit starben alle kleine Kinder dahin. Die Männer mußten ganz abgesondert leben, durften nicht den mindesten Umgang mit ihren Weibern haben; mithin hörte die Fortpflanzung gänzlich auf. Jene kamen vor Arbeit und Hunger in den Bergwerken um; und diese starben

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)

    [29] von Stahl und Eisen. Wohl tausendfältig müssen sie die Gebirge von oben bis unten, und von unten bis oben durchwühlen, und die Felsen durchbrechen. Wenn dann das Gold gewaschen wird, müssen sie Tagelang gebückt im Wasser stehen, daß ihr Körper darüber krumm und lahm werden möchte. Dringt Wasser in die Gruben, so haben sie keine andere Hülfsmittel es herauszuschaffen, als ihre Arme. Anfänglich durften sie sich das ganze Jahr hindurch nicht aus den Minen entfernen; nachmals aber, als man bemerkte, daß ihrer zu viel darüber starben, ward die Einrichtung getroffen, daß sie fünf Monate darin arbeiten, und sodann vierzig Tage, während welcher das Gold geschmolzen wurde, ihr Feld bestellen müssen. Das ganze Jahr hindurch wissen sie nicht was Feiertag ist, sondern ihre Arbeiten gehen unaufhörlich fort. Hierbei bekommen sie nicht einmal satt zu essen. Ihre Nahrung besteht bloß in Cazabi-Brod, und einer Art Wurzeln, die Ajes