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durchgehends unwissende, grausame, geizige, lasterhafte Menschen waren, sollten für das Seelenheil derselben sorgen! Diese Sorgfalt oder Seelensorge welche sie auf dieselben verwendeten, bestand darin, daß sie die Mannspersonen in die Bergwerke schickten, um Gold zu graben, welches eine fast unerträgliche Arbeit ist. Die Weibsleute aber schickten sie auf ihre sogenannten Stationen oder Meiereien, wo sie den Feldbau besorgen mußten; eine Arbeit, die nur für starke und rüstige Mannspersonen gehört. Diesen, wie jenen, gaben sie nichts anders zu essen, als Kräuter und dergleichen Sachen, die keine Kraft haben[1]. Säugenden Müttern vertrocknete

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
  1. Der Verfasser beschreibt das Schicksal jener Unglücklichen noch umständlicher in dem bereits angeführten Tractate Razon XI. Die Weibesleute, sagt er, müssen die Erde aufhäufeln, um Brodwurzeln zu pflanzen. Zudem Ende müssen sie Gruben machen, die vier Palmen tief sind, und zwölf Fuß ins Gevierte haben, Riesen würden diese Arbeit kaum bestreiten können; denn statt der Hacken und Grabscheide müssen sie dieselbe mit hölzernen Pfählen verrichten. Die Männer werden in die Bergwerke gesteckt, um Gold auszugraben. Hierzu gehören in der That Menschen