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ihnen die Beine mit Schwertern ab. Indessen gelang es einigen wenigen Indianern, diesen unmenschlichen Grausamkeiten zu entrinnen. Sie begaben sich auf eine kleine Insel, die ungefähr acht Meilen meerwärts von dannen liegt. Der besagte Gouverneur aber verdammte alle diejenigen, welche sich dahin geflüchtet hatten, zur Sklaverei, weil sie der Schlachtbank entronnen waren.

Das fünfte Königreich, welches Higuey hieß, ward von einer alten Königin regiert, die sich Higuanama nannte. Sie ward gefangen, und ich sah unzählige ihrer Unterthanen lebendig verbrennen, in Stücken hauen, durch neuerfundene Todesarten und Martern ums Leben bringen, die übrigen aber sämtlich zu Sklaven machen. Der Nebenumstände, welche sich bei den unter diesen Völkern verübten Mordthaten und Greueln ereigneten, sind so viele, daß die umständlichste Beschreibung sie nicht fassen würde. Ich glaube in Wahrheit, daß ich kaum den tausendsten Theil derselben anführen könnte, wenn ich auch noch so viel davon erzählte. Ich will also nichts weiter von oberwähnten Kriegen sagen, sondern nur schließlich noch die Versicherung

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)