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Noch muß ich einer andern abscheulichen That erwähnen; ich lass’ es aber unentschieden, welche von beiden grausamer, viehischer, satanischer sey: ob diese, oder die vorerwähnte. Ich sagte bereits, daß die in Indien befindlichen Spanier blutgierige wilde Hunde halten, die darauf abgerichtet sind, die Indianer zu erwürgen und in Stücken zu zerreißen. Nun sage einmal einer, er sey Christ oder nicht, ob er je in der ganzen Welt etwas ähnliches gehört habe? Zur Verpflegung dieser Hunde, führen sie auf ihren Märschen eine Menge Indianer bei sich, die in Ketten gehen und wie eine Heerde Schweine einher getrieben werden. Man schlachtet dieselben, und bietet Menschenfleisch öffentlich feil. Dann sagt einer zum andern: Borge mir doch einmal ein Viertheil von einem dieser Schurken (Vellacos.) Ich werde nächster Tagen auch einen schlachten; dann gebe ich dir’s wieder. Nicht anders, als wenn sie einander ein Viertheil von einem Schwein oder Schöpse liehen! – Andere gehen des Morgens mit ihren Hunden auf die Jagd; wenn sie dann um Tischzeit zurück kommen, und man fragt sie: wie gieng’s? so geben sie zur Antwort: Recht gut! Meine Hunde

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/192&oldid=- (Version vom 31.7.2018)