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demnach Se. Majestät dieser Landplage nicht in Zeiten Einhalt thäten und derselben abzuhelfen suchten, so möchte es in kurzem so weit kommen, daß gar keine Indianer mehr vorhanden seyn würden, das Land zu bauen, dergestalt, daß solches forthin ganz öde und wüste liegen werde u. s. w.

An den Gränzen dieses neuen Königreichs Granada giebt es mehrere große Provinzen, namentlich Popayan und Cali, nebst noch drei andern, die sich auf vierhundert Meilen weit erstrecken. Sie alle wurden auf obenbeschriebene Weise verwüstet und zerstört, indem man ihre unzähligen Bewohner plünderte, marterte und hinrichtete. Es war ein herrlicher, fruchtbarer, ungemein stark bevölkerter Strich Landes; auch sagen alle diejenigen, welche von dort, her kommen, es sey ein Jammer und Elend, so viele und so große Ortschaften, wie sie auf ihrem Wege antrafen, ganz verbrannt und zerstört zu sehen. Flecken, die ehedem ihre tausend oder zweitausend Einwohner hatten, enthalten jezt deren kaum funfzig; andere aber sind gänzlich verwüstet und menschenleer. Sie reiseten bisweilen hundert auch wohl zwei bis dreihundert

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/189&oldid=- (Version vom 31.7.2018)