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der Andere ihn umbringen, und richtete oben erwähntes Blutbad an.

Einst kam eine große Menge Indianer, und bot den Spaniern ihre Dienste an; da sich nun diese von ihnen bedienen ließen, so glaubten die guten Leute in Einfalt und Demuth des Herzens, sie wären vollkommen sicher. Plötzlich aber kam des Nachts der Befehlshaber in ihren Ort, und ließ sie sämtlich, während sie schliefen oder speisten und sich von den Mühseligkeiten des Tages erholten, zusammenhauen. Dies that er bloß aus dem Grunde, die übrigen Bewohner des Landes durch dieses Blutbad in Schrecken zu setzen.

Ein andermal ließ der Befehlshaber seine sämtlichen Spanier schwören, daß sie alle Caziquen und sowohl vornehme als geringe Leute, die jeder von ihnen in seinen Diensten hätte, auf einen öffentlichen Platz bringen wollten. Hier ließ er sie samt und sonders enthaupten, so daß bei dieser Gelegenheit vier- bis fünfhundert Menschen ums Leben kamen. Die Zeugen sagen, er habe das Land hierdurch zu beruhigen gesucht.

Von einem gewissen Tyrannen insbesondere sagen die Zeugen, er habe viele Leute ermordet,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/183&oldid=- (Version vom 31.7.2018)