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besuchen. Andere, die sich bereits in Peru befanden, machten sich ebenfalls auf den Weg, noch tiefer in jene Gegenden zu dringen. Dreihundert Meilen Landwärts, hinter Marta und Carthagena, fanden sie die herrlichsten und fruchtbarsten Provinzen, wo es nicht allein eine Menge Menschen von sehr gutem und sanftten Character, sondern auch sehr viel Gold und besonders Edelsteine von derjenigen Gattung gab, die Smaragden genannt werden. Sie nannten diese Provinzen das neue Königreich Granada, weil der Tyrann, welcher zuerst dort ankam, aus dem hier zu Lande befindlichen Granada gebürtig war. Da nun hier so viele ruchlose und grausame Menschen aus allen Gegenden zusammen kamen; da sie insgesamt so greuliche Menschenwürger und Bluthunde waren; da sie schon in andern Gegenden Indiens ihr Handwerk getrieben, und oben beschriebene Verbrechen begangen hatten; so verfuhren sie auch hier auf eine so teuflische Art, daß alles, was sie und andere in den übrigen Ländern verübt hatten, für nichts dagegen zu rechnen war.

Von unzähligen Greuelthaten, die diese drei Jahre hindurch daselbst begangen wurden

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/178&oldid=- (Version vom 31.7.2018)