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kann; nur so viel weiß ich, daß ihrer sehr viele waren. Auch dies ist Wahrheit, daß sie Kinder von der Brust rissen, bey den Armen anpackten und so weit fortschleuderten, als sie vermochten. Außerdem verübten sie noch so viele Unmenschlichkeiten, daß ich mich darüber entsetzte, und sie nicht einmal alle erzählen könnte.“

„Ferner sah ich, daß viele Caziquen und andere vornehme Leute, denen sie völlige Sicherheit versprochen hatten, friedlich und voll Vertrauen zu ihnen kamen, gleich nach ihrer Ankunft aber verbrannt wurden. Zwei derselben verbrannten sie sogar in meinem Beyseyn; den einen zu Andon und den andern zu Tumbala; auch war nicht leicht eine Gegend zu finden, wo sie, so sehr ich auch dagegen predigte, nicht das nehmliche thaten. Nach der genauesten Erkundigung, die ich darüber eingezogen habe, kann ich bey Gott und meinem Gewissen betheuern, daß die Indianer in Peru, wie jedermann einsehen muß, sich aus keiner andern Ursach empörten, als dieser Mißhandlungen wegen. Man hatte ihnen in der That Veranlassung genug dazu gegeben; denn man belog sie unaufhörlich, hielt ihnen nicht Wort, verheerte ihr ganzes Land auf

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/174&oldid=- (Version vom 31.7.2018)