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Auch sie wurden dadurch geängstigt und hingerichtet, daß man ihnen Lasten, wie dem Vieh, aufbürdete. Ward etwa einer oder der andere müde, oder konnte er nicht fort, so schlossen sie ihn, wenn andere vor ihm hergingen, nicht etwa von der Kette los, sondern hieben ihm, dicht über dem Halseisen, den Kopf herunter, daß der Körper auf diese, und der Kopf auf jene Seite fiel, wie wir bereits an mehreren Stellen sagten.

Einst kamen sie in einen Ort, wo sie mit Freuden aufgenommen wurden. Man gab ihnen nicht allein Lebensmittel in Ueberfluß, sondern auch sechshundert Indianer, ihr Gepäck fortzuschaffen und ihre Pferde zu besorgen. Kaum waren die Barbaren fort, da kam ein Officier wieder zurück, der ein naher Anverwandter vom Obertyrannen war. Dieser plünderte das Dorf, dessen Einwohner sich nichts Böses vermutheten, stieß den König und Herrn des Landes nieder, und beging noch andere Grausamkeiten mehr.

In einem andern großen benachbarten Orte hieben und stachen sie jung und alt, groß und klein, ohne alle Gnade und Barmherzigkeit darnieder, weil es ihnen schien, als wären die Einwohner,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/159&oldid=- (Version vom 31.7.2018)