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daß der König dadurch so und so viel tausend Castilianer an seinen Einkünften verlor. Bei diesem Bericht, der noch dazu in ganz dunkeln und allgemeinen Ausdrücken abgefaßt ist, lassen sie es bewenden. Selbst dies können sie nicht einmal gehörig erweisen, aus einander setzen, und anschaulich machen. Wollten sie ihrer Pflicht gegen Gott und den König Genüge thun, so würden sie finden, daß jene deutschen Barbaren dem Könige für mehr als dreitausend Castilianer Goldes raubten. Denn die Provinzen Venezuela’s erstreckten sich, mit Inbegriff einiger andern, die ebenfalls verwüstet, geplündert und entvölkert wurden, auf vierhundert Meilweges, und waren, wie ich bereits sagte, so reich an Gold und so mit Menschen gesegnet, als irgend ein Land auf der Welt. Hier richteten sie so viel Schaden an, und schmälerten die Einkünfte der Könige von Spanien dergestalt, daß sie in diesem einzigen Reiche, in Zeit von sechszehn Jahren, einen Verlust von zwei Millionen erlitten; denn so lange ist es nunmehr, daß diese Feinde Gottes und des Königs es verheeren. Auch darf man nicht hoffen, daß dieser Schade weder jetzt noch bis an der Welt Ende

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/153&oldid=- (Version vom 31.7.2018)