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waren, lebendig verbrennen. Daher kam es, daß man sehr viele Ortschaften fand, die ganz von Menschen entblößt waren; denn ihre Bewohner flohen in die Gebirge, und hoften dort Rettung zu finden.

Einst kamen sie in eine andere große Provinz, die an der Gränze des Königreichs Sancta Marta lag. Hier trafen sie die Indianer in ihren Häusern und Wohnörtern, über ihren Arbeiten und im tiefsten Frieden an. Lange blieben sie bei ihnen liegen, und verzehreten ihre Habe. Die Indianer bedienten sie so eifrig, als hätten sie Leben und Seligkeit von ihnen zu erwarten, und erduldeten alle ihre unaufhörliche Bedrückungen und gewöhnliche Grobheiten, die in der That unerträglich sind; denn ein einziger spanischer Vielfraß verschlingt in einem Tage mehr, als eine Haushaltung von zehn Indianern auf einen ganzen Monat bedarf. Diese guten Leute gaben ihnen damals eine große Summe Goldes von freien Stücken, und erwiesen ihnen noch außerdem unendlich viel Gutes. Als die Barbaren endlich abmarschiren wollten, beredeten sie sich, ihre Hauswirthe folgendergestalt zu belohnen. Der tyrannische deutsche Gouverneur –

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/148&oldid=- (Version vom 31.7.2018)