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die Einwohner verbargen sich auf Bergen und Felsen. Die Spanier aber zogen gegen sie zu Felde, suchten sie überall auf, fanden sie, richteten ein fürchterliches Blutbad unter ihnen an, und versteigerten alle, die lebendig in ihre Hände fielen, öffentlich als Sklaven. In vielen, ja ehe sie den allgemeinen Oberherrn gefangen nahmen, in allen Provinzen, wo sie nur hinkamen, gingen die Einwohner ihnen entgegen, empfingen sie mit Tänzen und Gesängen, und brachten ihnen eine große Menge Goldes zum Geschenk. Der Dank, den ihnen die Christen dafür gaben, bestand darin, daß sie dieselben über die Klinge springen ließen, und in Stücken hieben, damit das Land in Schrecken gesetzt würde. Einst, als sie auf oben beschriebene Art bewillkommt wurden, ließ der tyrannische Befehlshaber der Deutschen eine große Menge Volks in ein Haus von Stroh sperren, und befahl, sie in Stücken zu hauen. Da sich oben in diesem Hause einige Balken befanden, so kletterten ihrer viele hinauf, und entgingen dem Mordschwerte dieser unbarmherzigen Menschen, oder vielmehr Bestien. Allein ihr satanischer Befehlshaber ließ das Haus anzünden, und alle diejenigen, welche noch übrig

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/147&oldid=- (Version vom 31.7.2018)