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ihm führten. Er war ein so guter Mann, und hatte so tugendhafte Leute zu Unterthanen, daß alle Spanier, welche dort landeten, Zuflucht, Nahrung, Ruhe, kurz Rath und Hülfe bei ihm fanden. Er rettete ihrer viele vom Tode, die nach verübten Bedrückungen und Gewaltthätigkeiten, aus andern Provinzen sich halb verhungert zu ihm flüchteten; half ihnen fort, und ließ sie auf der Perleninsel, wo die Christen eine Colonie hatten, in Sicherheit bringen. Er konnte sie tödten, ohne daß es jemand erfahren hätte, that es aber nie. Endlich kam es so weit, daß alle Christen den Wohnort des Higorotto nur ihre Herberge nannten.

Da diese Leute so ganz sicher waren, kam einst ein unseliger Barbar auf den Einfall, einen

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/136&oldid=- (Version vom 31.7.2018)

    [134] Prälat hatte ganz unglaubliche Dinge von diesem Dümmling gehört, und ließ ihn zu sich kommen. Da fand es sich, daß er nicht einmal das Zeichen des Kreuzes auf gehörige Art machen, noch den Seegen ertheilen konnte. Was lehrt denn aber der Herr seine Indianer? fragte ihn der Prälat. – Curios, antwortete Colnero. Lehren? Was lehren! Ich übergebe sie dem Teufel, und zwar per Signin Sanctin Cruces.