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und abscheuliche Handlungen begingen. Ich selbst befand mich als Augenzeuge dabei, und Gott entriß mich dem Tode wirklich auf wunderbare Art. Von diesem greulichen und entsetzlichen Fall, worüber die Welt erstaunen würde, könnte ich vieles erzählen. Da er aber sehr umständlich ist, so werde ich seiner zu einer andern Zeit erwähnen. Der Tag des Gerichts wird ihn vollends klar machen; dann wird Gott Rache fodern, wegen all der Greuel und Missethaten, welche diejenigen, die sich Christen nennen, in Indien verübten[1].

In diesem Lande, und zwar am Vorgebirge von Codera lag ein Ort, dessen Herr sich Higorotto nannte; es sei nun, daß dies sein eigener Name war, oder daß alle Herren dieses Ortes

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/135&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
  1. Nur gute Hirten, die ihrer Schafe sich annahmen, opferten die Spanier der Rache der Indianer auf; hingegen suchten sie das kaum mit Miethlingen zu besetzen. Zu diesen gehörte unter andern ein gewisser Juan Colmenero, dem die dortige Regierung die Seelsorge über einen großen Distrikt in der Provinz Sancta Marta übertrug, Las Casas schildert ihn als einen halbverrückten Menschen, und er war es auch. Ein angesehener