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aussuchen, wo man allenfalls Klöster erbauen könne. Als diese Mönche dort ankamen, wurden sie von den Indianern wie Boten des Himmels empfangen. Sie verstanden zwar damals ihre Sprache noch nicht, und mußten sich mehr durch Zeichen als Worte verständlich zu machen suchen; dennoch aber hörten ihnen die Einwohner des Landes mit vieler Rührung, Aufmerksamkeit und Freudigkeit zu. Nun begab es sich, daß bald nachher, als das Schiff, welches diese Geistlichen dort aussezte, wieder abgesegelt war, ein anderes daselbst anlegte. Die darauf befindlichen Spanier handelten auch hier nach ihrer höllischen Gewohnheit, hintergingen und entführten den Herrn des Landes, ohne daß die Geistlichen ein Wort davon wußten. Er nannte sich Don Alonso; ein Name, den ihm entweder die Geistlichen oder andere Spanier beigelegt hatten; denn die Indianer führen gern christliche Namen, sind sehr begierig darnach, bitten sich dergleichen gleich anfänglich aus, und bilden sich etwas darauf ein, eh sie noch einmal wissen, ob sie getauft werden sollen. Genug, besagter Don Alonso ward, unter dem Vorwande einem Festin beizuwohnen, verleitet,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/131&oldid=- (Version vom 31.7.2018)