Seite:Bartolomé de Las Casas-Die Verheerung Westindiens 1790.pdf/130

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

könne, er sey zeitlebens nicht liebreicher behandelt worden, als auf der Insel Trinitad, und hier erst habe er Vater und Mutter angetroffen. Was er da sagte, gereichte ihm zu desto größerer Beschämung, und erschwerte nur sein Verbrechen. So machten es aber die Spanier in diesem Lande unzähligemal; wenn die Indianer sich am sichersten glaubten, fiel man über sie her, und schleppte sie in die Sklaverey. Man schließe hieraus, wie die Werke der Spanier beschaffen waren, und was für Recht sie hatten, Menschen zu Sklaven zu machen, die auf solche Art weggenommen wurden.

Geistliche unsers Ordens, nehmlich Dominicaner, faßten einst den Entschluß, diesen Leuten das Evangelium zu predigen, und sie zum christlichen Glauben zu bekehren. Denn es gebrach diesen Seelen, wie noch heutiges Tages den meisten Indianern, an Licht und geistlichem Beistande zu Erlangung der Seligkeit. Sie schickten demnach einen sehr frommen und tugendhaften Ordensgeistlichen dahin, und gaben ihm einen Laienbruder zum Gefährten. Er sollte das Land in Augenschein nehmen, mit den Einwohnern in Unterhandlung treten, und Gegenden

Empfohlene Zitierweise:
Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/130&oldid=- (Version vom 31.7.2018)