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nicht läugnen können, daß nie ein Christ in ganz Indien von den Indianern beleidigt ward. Sie begegneten vielmehr den Spaniern so, als kämen sie vom Himmel, und thaten dies so lange, bis sowohl sie, als ihre Nachbaren, zuerst auf vielfältige Weise von ihnen gemißhandelt, beraubt, gemartert, und alle nur mögliche Gewaltthätigkeiten und Bedrückungen an ihnen verübt worden waren.


Hispaniola.

Die Insel Hispaniola war es, wo die Christen, wie ich bereits oben sagte, zuerst landeten. Hier ging das Metzeln und Würgen unter jenen unglücklichen Leuten an. Sie war die erste, welche verheert und entvölkert wurde. Die Christen fingen damit an, daß sie den Indianern ihre Weiber und Kinder entrissen, sich ihrer bedienten, und sie mißhandelten. Sodann fraßen sie alle ihre Lebensmittel auf, die sie mit viel Arbeit und Mühe sich angeschaft hatten. Was die Indianer ihnen gutwillig gaben, war ihnen keinesweges genug; jeder gab zwar nach Vermögen, dies bestand aber immer nur in wenigem;

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)