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Tages mit den unschuldigen Bewohnern jener unglücklichen Länder verfährt. Kriegerische Indianer nennt er diejenigen, welche so glücklich waren, dem Blutbade der verruchten Spanier zu entkommen und sich in die Gebirge zu flüchten. Unter friedlichen aber versteht er diejenigen, welche sie, nachdem die meisten ihrer Landsleute umgebracht waren, zu obenbeschriebener abscheulicher und barbarischer Knechtschaft verdammten, worin sie alsdann ebenfalls nach und nach umkommen mußten, wie man aus den angeführten Worten des Bischofs zur Genüge ersiehet; und wahrlich, er hat kaum den tausendsten Theil ihrer Leiden geschildert.

Wenn die Spanier den Indianern schwere Lasten aufbürden, die sie ins Gebirge tragen müssen; wenn sie dann vor Arbeit und Entkräftung ohnmächtig darnieder stürzen; wenn die Spanier ihnen Fußtritte geben, mit Stöcken sie schlagen, ihnen die Zähne mit den Degenknöpfen einstoßen, damit sie weder ausruhen, noch Athem holen sollen; dann pflegen die Indianer zusagen: Geht, ihr bösen Menschen! Ich kann nicht mehr! Schlagt mich todt! Hier wünsche ich zu sterben und auszuruhen! – Dies sagen

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/124&oldid=- (Version vom 31.7.2018)