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aber, welche friedlich lebten, unsere Religion nicht annehmen wollten, war die harte und grausame Behandlung, welche sie mitten im Frieden von den Christen erdulden mußten. Darum wurden sie auch so aufgebracht, und nichts auf der Welt war ihnen verhaßter, als der Name Christen. In ihrer Landessprache pflegten sie dieselben gewöhnlich Yares zu nennen, welches so viel als Teufel bedeutet: und sie hatten unstreitig Recht; denn die Spanier gingen mit ihnen nicht um, wie Christen oder vernünftige Menschen, sondern wirklich wie Teufel. Daher kam es, daß die Indianer, da sie sowohl Vornehme als Geringe, und alle insgesammt, so ruchlos und grausam handeln sahen, nicht anders glaubten, als das Gesetz der Christen bringe es so mit sich, und ihr Gott und König sey daran schuld. Es würde leichter seyn, das Meer auszuschöpfen, als sie eines andern zu bereden: ja man würde hierdurch nur ein Gelächter bei ihnen erregen, und Jesum Christum, nebst seinem Gesetze, nur dem Spott und der Verachtung Preis geben. Da nun die im Kriege begriffenen Indianer sahen, wie mit denen verfahren wurde, die friedlich lebten; so dünkte es

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/122&oldid=- (Version vom 31.7.2018)