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sich dergestalt an ihrem Wandel, und freueten sich so sehr über die Nachrichten von den Königen Castiliens – denn die Spanier hatten sie ganze sieben Jahre hindurch in dem Wahn gelassen, es sey kein anderer König, als nur der, welcher sie martern und umbringen lasse – daß die Caziquen den Ordensgeistlichen, nachdem sie etwa vierzig Tage im Lande waren und gepredigt hatten, alle ihre Götzenbilder brachten und auslieferten, damit sie dieselben verbrennen möchten. Gleich nachher gaben sie ihnen ihre Kinder zu unterrichten, die sie wie das Licht ihrer Augen liebten, baueten ihnen Bethäuser, Tempel und Wohnungen, und luden sie nach andern Provinzen ein, damit sie daselbst predigen, und ihnen Begriffe von Gott und demjenigen geben möchten, den sie den großen König von Castilien nannten. Auf Zureden der Geistlichen thaten sie nachmals etwas, dergleichen bis auf den heutigen Tag nicht wieder in Indien geschah. Denn alles was von verschiedenen Tyrannen ausgesprengt wurde, welche jene Länder und Reiche verwüsteten, ist unwahr und erlogen. Zwölf bis funfzehn große Herren, die viel Land und Unterthanen hatten, beriefen dieselben, jeder die seinigen besonders, zusammen,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)