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dies ganze weitschichtige Land verwüstet, und fast alle seine Bewohner getödtet waren. Die verruchten, verblendeten, von Gott verlassenen und in ihren verkehrten Sinn dahin gegebenen Spanier sahen nicht ein, daß die Indianer die gerechteste und gültigste Ursache gehabt hätten, sie, wofern sie anders bewafnet gewesen wären, nach allen natürlichen, göttlichen und menschlichen Gesetzen, mit dem größten Fug Rechtens in Stücken zu hauen, und aus ihrem Lande hinauszuwerfen. Noch weniger konnten sie begreifen, daß sie auf die ungerechteste, ruchloseste, gesetzwidrigste Art verfuhren, als sie jene unerhörten Grausamkeiten, Vergehungen und unverzeihbaren Verbrechen an den Indianern verübten. Sie bekriegen sie vielmehr noch immer, und denken, glauben und schreiben, alle die Siege, welche sie über die armen schuldlosen Indianer davon tragen, kämen von Gott; nicht anders, als hätten sie die gerechtesten Ursachen zu ihren Kriegen. So freuen und rühmen sie sich noch ihrer Tyranney, und danken Gott dafür, gerade so wie ihm die Tyrannen und Mörder dankten, von welchen der Prophet Sacharias im eilften Kapitel spricht: Hüte der Schlachtschafe,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/102&oldid=- (Version vom 31.7.2018)