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Brei zu kochen, der mit Sturm und Hagel des Landmanns Hoffnung darnieder schlug – die blühende Saat, die sprossende Rebe.

Aber das Volk schrie Rache über den verderbenschwangern Hexenzauber. Der Folterstuhl erpreßte die Geständnisse des teuflischen Bundes, und nun fort zur Strafe mit den armen Besessenen, die der Böse zu Werkzeugen seines Menschenhasses gemacht – zur unerbittlichen Strafe! Da loderten durch alle Gaue der Heimath die Scheiterhaufen, um halbentseelte, folterbrüchige Leiber zu verzehren[1].

Endlich schmetterte durch das Prasseln dieser Sanbenito-Flammen hindurch, die Trompete des schwedischen Reiters. Eine andere Mordgeschichte rollte sich auf. Vom wilden Heere des Schweden erzählt das Landvolk noch mit Grausen, und vom Schwedenkrieg und Schwedentrunk[2]. Der Böse hatte sein Meisterstück vollbracht; es schließt sich damit die heimische Sagenwelt, welche mit den Werken guter segenbringender Götter und Genien so herrlich begonnen.


  1. Hexenthürme findet man noch in mehreren unserer Städte, z. B. in Burkheim, Bühl, etc. und Hexensagen überall in Menge.
  2. Siehe z. B. die Schwedensagen im Albgau, in der Baar etc.
    Anm. des Herausg.     
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August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite XXXII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_p_032.jpg&oldid=- (Version vom 6.1.2018)