Seit dieser Zeit liegt die Burg wüste und gegenwärtig sieht man nichts mehr von ihr, als einen sehr breiten tiefen Graben, welcher einen Hügel von beträchtlichem Umfange umgibt, der mit Weinstöcken bepflanzt ist, denen die Reste der Grundmauern der Burg zu Terrassen dienen.
An einem Freitag in der Nacht
Hat sich Götz Berling[1] aufgemacht,
Sein Haufen mit sich genommen;
Und sechs- und vierzig großer Stück,
Vom Bund thät er bekommen.
Und zog wohl in das Tauberthal,
Zu Königshofen ihr[2] Lager war,
Des Feinds wollt’ er da warten:
Sein Ordnung hat er wohl bestellt,
Von Spieß’ und Hellebarten.
Am Freitag vor Pfingsten geschah,
Daß man den Bund herziehen sah
Die Bauern zogen den Berg hinan,
Den Vortheil wollten sie innen han,
Allda sich der Feind wehre.
Dem reisigen Zeug war so jach,
In die Bauern thäten sie brechen.
Ihr Keiner wollt hie nicht bestohn,
Ein jeder meint: wär’ ich darvon!
Und huben an zu streichen.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 632. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_632.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)