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wohnt, in sein Land ziehen: Und Fürwar, so verden Ir Ja vor sehen, und mit Im fechten müssen, als wahr ich die Wand vor mir sehe, oder Ir muesset Im flüchtig entrinnen.“

⁵) Graf Ulrich von Würtemberg schrieb dieses aus dem Feldlager vor Heidelsheim (dat. d. 27. Juni) an Markgraf Albrecht von Brandenburg, und: „Daß er den 26. am Herabziehen vor Bretheim (Bretten) das Korn gewüstet, welches sie auch uf Dato (27. Juni) vor Heidelsheim, in steter Uebung und vorhabens seyen, den 28. fortzuziehen, und die Feind zu schedigen.“

(S. Steinhofer’s „Würtembergische Chronik“ Tom. III. p. 59. und Kremer’s „Gechichte Friedrichs“ d. S. Tom. I. pag. 292.)

⁶) Darnach umb sant Johans Baptisten Tag des obgenannten jars (1462) da hauft sich Markgrave Carle von Baden, grav Ulrich von Wirtemberg, der Bischof von Metzs, der Bischof von Speyer und ander jre guten Freund und Herren; machten ein wagenburg und hatten darin zu roß und Fuß bei 8000 mannen guts volks wol bereit mit aller zugehörung, und zogen naher Heidelberg zu. Und da sie kamen bei Sanct Leon, da liessen sie die wagenburg mit dem volk im Felt, und trabten die Herren, der markgrave von Baden, der von Wirtemberg und mit jnen der Bischof von Metzs; hetten bei die 700 Pferden, als man sagt, ritten zwuschen Heydelberg und Mannheim bei eine Dorf, heißt Seckenheim, und liessen die wagenburg und alles volk hinter ine me dan zwo meilen wegs; ritten also da mutwillen in hochmut.

„Diß wart der pfalzgrave gewar und het nach dem alten bischof von Maintz geschickt, daß er fürderlichen zu im kam, Der kam mit 500 pferden und uf 2000 oder me zu fuße. Das wißten die herren alles nit, vermeinten, der pfalzgrav hett nit über 500 pfert, also hett ine ihr botschaft gesagt.“

(S. Fikhart’s Arztes Geschichte sr. Zeit, mitgetheilt in Mone’s Archiv. Bd. II. pag. 262 u. ff.)


3.
Die Schlacht bei Seckenheim.

(Den 29. Juni 1462.)
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Bei Seckenheim im Felde liegt ein gewaltiger Leu,

Viel Rittersleut’ in Waffen bewacht er scharf und treu;
Er hat von Gold die Mähnen, und Krallen gut zum Fang,
Es ist der Pfälzer Löwe! Noch wird der Pfalz nicht bang!

Ein andrer Löwe schreitet umher bei Jung und Alt,

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Als echter Landeshüter in fürstlicher Gestalt;
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 504. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_504.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)