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Das Neckarthale wollten sie gar han verbrannt
Mit den Namen sie Euch vor hin benannt.
Der Pfalzgrafe wollt das nit von ihne leiden,
Er folget ihne nach mit seinem Gezüge

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Bei Neckargemünd in dem Feld mußt er sie bestreiten.


Herr Dietrich von Isenburg was dabei,
Daß (als) die Herrn gefangen wurden alle drei.
Lob sollen wir unserm Herrn allezeit sagen.
Zween Grafen und ein Bannerherr in dem Feld blieben.

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Zu Hauf vierzig wurden der Feind’ erschlagen.


Herr Dietrich von Isenburg Bischof zu Mainz.
In der dreien Herren Land ist ein groß Geweins
Von Kindern, Frauen und auch Mannen.
Das Recht sie Euch dick abgeschlagen haben,

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Das kummt ihne jetzund zu großen Schanden.


Der Pfalzgrafe hat das dick mit Euch begehrt,
Zum Rechten zu kommen wurd er nie gewährt.
Sie unterstunden Euch ganz zu vertreiben.
Daß ihr allwegen das Recht geboten habt,

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Darumb so will der Pfalzgraf bei Euch bleiben.


Dem Pfalzgrafen haben sie dick Schmachheit erbotten,
Mit dem Leuen sie sin Ahne wollten spotten;
Sie sprachen: er schlief und kunnte nimme kratzen,
Und wo die Buben bei dem Wein saßen,

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Sie kunnten nit anders dann von dem Leuen schwatzen.


Sie sprachen, der Leue wäre entschlafen,
Darumb der Maler sehre ist zu strafen,
Der Klaen (Klauen) hat ers an ihme vergessen,
Als er ihne zu Durlach gemalet hat,

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Nach Liedmaß hat Ihne nit ußgemessen.


Der Jäger hat den Leuen auch uffgeweckt,
Der Leue hat den Markgrafen und sein Bruder erschreckt,

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_496.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)