Jahraus, jahrein mit Fleiße;
Ein Stündchen Schlaf, das ich gesucht,
Vereitelt dein Geheiße!
„Dein Herz ist wie ein Mühlenstein,
Ich geh’, – doch wiss’: der Alte vom Rhein,
War selber Dein Besucher.
„Dir aber, braver Müllerknecht!
Bleib’ dankbar ich ergeben;
Lang’ freu’ dich meiner Reben!“
So sprach der Rheingeist und zerfloß
Im grauen Fluthgewühle,
Und wirbelnd sammt dem Müller schoß
Von dem Haupteingange des abgebrannten Schloßflügels in Mannheim sieht man das Thor des katholischen Kirchhofs, der am andern Ende der Stadt liegt. An beiden Thoren brennt in den heiligen Nächten eine helle Flamme; wer aber an dem einen oder dem andern steht, sieht nicht das dortige, sondern nur das entgegengesetzte Feuer.
Ferner spukt in den Straßen Mannheims ein großes Pferd, der „Trappgaul“ genannt, welches schon viele Leute stundenlang irre geführt hat.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 436. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_436.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)