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dem Marienbild hängt eine uralte Münze, worauf ein christliches Brautpaar abgebildet ist, mit einer gothischen Inschrift, die zu teutsch lautet:

„Es knüpfte der Jungfrau ersehnete Hand
Des heiligen Bündnißes freundliches Band.“

Man deutet dies auf Markgraf Rudolf I., der mit Kunigunde von Eberstein sich vermählte, wodurch die nachbarlichen Häuser Baden und Eberstein sich aufs Innigste verbanden. – Auch das gegen den Rhein hin gelegene Dorf Forchheim, Filial von der Pfarrei Mörsch, war vor Alters ein berühmter Ort der Gegend, wo die alten Grafen des Albgau’s ihre Malle oder Landgerichte hielten.

L. H. B.


Durlacher Sagen.


Durlachs Namensursprung.
(Mündliche Ueberlieferung.)

Auf dem Platze, wo jetzt Durlach steht, gieng es vor Zeiten durch eine Lache, und daher bekam der Ort, welchen man dort erbaute, den Namen „durch d’ Lach,“ woraus mit der Zeit „Durlach“ wurde.[1]


  1. Die größte Wahrscheinlichkeit für sich hat die Ableitung vom römischen Wartthurm (turris ad lacum) welcher, als die Ebene größtentheils noch einen See bildete, auf dem Hügel oberhalb Durlach gestanden haben soll.
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August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_359.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)