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suchte, in das Murgthal. Da er auch hier keine Beschäftigung finden konnte, wollte er wenigstens die Gegend etwas näher kennen lernen und gelangte auf seinen Streifereien an den Eingang jener Höhle. Er trat hinein und stellte Untersuchungen an, die günstig für ihn ausgefallen seyn müssen, denn er ließ sich jetzt häuslich in Gaggenau nieder, verheirathete sich daselbst und man sah ihn jeden Morgen mit seinem Gezäh’ nebst Grubenlicht der Höhle zu wandern, von der er spät Abends erst, die Ausbeute des Tages in einem Sacke mit sich tragend, wieder heimzukehren pflegte. Niemand wußte, was er in dem Gange treiben, noch was er an Erzen gewinnen mochte. Es mußte jedoch nicht unbedeutend gewesen seyn, denn er lebte mit seinem Weibe ganz wohlhabend und gemächlich.

So ging es viele Jahre hindurch; eines Morgens aber waren der Bergmann und sein Weib aus Gaggenau verschwunden und Niemand konnte seitdem erfahren, wohin dieselben gekommen.

Hilpert hieß der Bergmann und von ihm erhielt die Höhle den Namen: Hilpertsloch.

(Siehe Al. Schreiber’s „Sagen aus den Rheingegenden etc.“)


Die Elisabethsquelle zu Rothenfels.

Auf grünen Hügeln wehen
Obstbäum’ und Blüthenlicht,
Aus hohen Bergen stehen
Die Silbertannen dicht;

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Durch Gärten, Felder, Matten

Tanzt, manches Dorf entlang,
Der Fluß im Erlenschatten
Mit murmelndem Gesang.

Wohl prangt mit tausend Gaben

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Der Murg gesegnet Thal;

Nur eine harrt begraben
Noch auf den Sonnenstrahl;

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_309.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)