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In Mone’s „Anzeiger“ 1839 etc. heißt es unter der Ueberschrift: „Todesvorzeichen“ vom Kloster Lichtenthal:

„Das Kloster Lichtenthal ist von dem badischen Fürstenhause gestiftet und viele Mitglieder desselben liegen in der alten Kirche begraben. Steht einem Gliede dieses Hauses ein Todesfall bevor, so erlöscht in der Kapelle jedesmal die ewige Lampe.“


Zu „Der Wasserfall von Geroldsau.“ S. 227.

Ich glaubte diese Romanze, als aus der Feder einer talentbegabten einheimischen Dilettantin, hier füglich einreihen zu dürfen, konnte mir aber eben so wenig versagen, in Bezug auf Form und Metrum, bedeutende Veränderungen mittelst der Feile darin zu treffen, was mir hoffentlich die Frau Verfasserin nicht als ungalantes Verfahren auslegen wird.

Der Herausg.     


Zu „Die Hütte bei Eberstein.“ S. 230.

Der alten Sage nach soll an der Stelle jener Hütte ein Kloster errichtet worden seyn, welches Kloster Engelberg genannt wurde. Die Geschichte berichtet weder das Jahr ihrer Entstehung, noch das seiner Zerstörung. Mit dem Gebäude scheint auch alle Kunde von seiner Geschichte untergegangen zu seyn, und wie von jenem keine Spur mehr zu finden ist, so sucht man auch vergebens in den alten Chroniken nach einer Erwähnung dieses Frauenklosters. Nur im Munde des Volkes hat sich noch Weniges erhalten. Weiße Gestalten sollen an der Stelle, wo das Gebäude stand, in der Mitternachtstunde umherwandeln, und lieblicher Gesang auf der Höhe sich hören lassen.

(Siehe „Sagen aus Baden und der Umgegend.“ Karlsruhe, 1834.)


Zu den „Sagen von der Yburg.“ S. 242.

Der Weg zu diesen Schloßtrümmern führt von Baden aus über den Beitig, hinter dem Selighof, von der Fahrstraße ab, links empor im Walde, dann durch eine Schlucht, der Klopfengraben genannt, und endlich in gemächlicher Windung aufwerts bis zur Ruine, von welcher, außer dem noch wohl erhaltenen Thurme, zu dessen Zinne eine hölzerne Treppe leitet, wenig mehr übrig ist; den andern Thurm zerstörte ein Blitzstrahl zur größeren Hälfte, und das übrige Gemäuer, mit einem Portal, zeugt noch von dem nicht unbedeutenden Umfange der Burg. Die Aussicht von der Plattform des Thurmes, östlich über das Gebirg und westlich in das weite lachende Rheinthal, ist durch ihren Contrast überraschend und außerordentlich reich. Der Ursprung dieser Veste ist ein bisher ungelöstes Räthsel; kaum Vermuthungen wagt die Geschichte darüber. Die feste Bauart und die Lage auf einem

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August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_274.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)