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Fr. v. Erlachs „Volkslieder der Teutschen“ (aus dem „Knaben Wunderhorn“ entlehnt). Die Begebenheit fällt in die Zeit des Kaisers Maximilian I., als durch den ewigen Landfrieden vom Jahr 1495 dem Unwesen der Privatfehden und dem Faustrecht gesteuert werden sollte. Lindenschmidt war der Name, unter welchem ein durch Kraft und Tapferkeit, Gewandtheit und List ausgezeichneter Raubritter in den Gegenden der Rheinpfalz berüchtigt war. Der im Lied erwähnte Junker Kaspar ist Kaspar von Frondsberg, der Bruder des berühmten Georgs, Anführer der Heere des schwäbischen Bundes.


Zu „Fremersberg.“ S. 269.

Der Fremersberg zieht sich von dem Thälchen bei Baden, durch welches der Mühlbach fließt, bis an die Heerstraße von Sinsheim nach Steinbach hin. An der Waldspitze, wo sich eine schöne Aussicht in das Elsaß öffnet, baute im Jahr 1411 ein Einsiedler, Bruder Heinrich genannt, eine Klause und eine Kapelle. Im Jahr 1415 gesellten sich noch einige Brüder zu ihm und die Klause wurde vergrößert. Als der berühmte Johann von Capistran in Teutschland einen Kreuzzug gegen die Türken predigte, hielt er sich eine Zeitlang bei diesen Einsiedlern auf, und seine Zelle wurde später in eine Kapelle verwandelt. Ein Zufall gab Veranlassung zur Umwandlung der Einsiedelei in ein Kloster. Markgraf Jakob verirrte sich einst, wenige Jahre vor seinem Tode, auf der Jagd und wußte in der nächtlichen Finsterniß keinen Pfad und keine Richtung mehr zu finden. Er stieß in sein Hüfthorn und seine Hunde huben ein lautes Gebell an. Das hörten die Eremiten, gingen ihm mit Fackeln entgegen, führten ihn in ihre Wohnung und bereiteten ihm ein Nachtlager. Aus Dankbarkeit verwandelte der Markgraf die Klause in ein Kloster und besetzte dasselbe mit Franziskanern aus dem Oberland, um 1451. Dieses Kloster entging glücklich den fürchterlichen Zerstörungen von Melac’s Mordbrennerbanden. In der letzten Zeit starben die Mönche aus bis auf drei, und als auch von diesen noch zwei den Zoll der Natur bezahlten, wurde das Kloster aufgehoben und das Gebäude auf den Abbruch versteigert.

(Siehe „Freiburger Wochenblatt“. Jahrgang 1827. S. 4.)
(Die Seite 64 mitgetheilte Sage spielt, was die Hauptscene, nämlich den Teufelsspuck betrifft, in dem sogenannten „Klopfengraben“ bei der Yburg. Siehe die Note zu „Yburgs Fall“ S. 157.)


Zu „Die Rettung des Klosters Lichtenthal.“ S. 232.

Klüber im mehrerwähnten Werke, Thl. II., S. 20. – Schreiber in dem Buch: „Baden im Großherzogthum mit seinen Heilquellen“ u. s. w. S. 166, und Kolb im „Lexikon von Baden,“ Bd. II., S. 214 theilen diese Erzählung mit.

Auf welch barbarische Weise die Franzosen unter Marschall Duras auf Befehl des allerchristlichsten Königs Ludwig XIV. und seines

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August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_272.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)