Der Kaufmann nahte sich und sühnte
Der Marmor überzog die Schwelle,
Wo sich der Heilungsborn ergoß,
Und traurig murmelte die Quelle,
Da sie der kalte Stein umschloß.
Die teutsche Treu, der teutsche Sinn;
Das Bollwerk, so der Römer thürmte,
Fiel wie vom Blitz die Tanne hin,
Und seiner Tempel Hallen sanken
Und um die Trümmer wob die Ranken
Gebüsch und Epheu schaurig wild.
Das teutsche Recht, es galt nun wieder
Mit teutschem Brauch im teutschen Land,
An Eidesstatt die treue Hand.
Geschmückt mit jungen Eichenkränzen
Erhob sich neu der Felsaltar;
Das Horn, es rief zu Waffentänzen
Und in des Markwalds Thäler kamen
Von Irlands Küste Pilger her,
Und einen neuen, großen Namen
Verkündete der Männer Lehr’;
Vor ihnen demuthvoll das Knie,
Er kannt’ in ihrem Friedensbanne
Den Frieden ihrer Botschaft nie.
Des Götterhaines graue Eichen,
Am Wege steht des Kreuzes Zeichen,
Und deutet ihm sein ewig Heil,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_174.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)