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Un jez endli seit si Frau:
„I glaub, i bi uff der Spur!
’s het so alt un verrisse Plunder,

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Un drum isch es au ke Wunder,

Daß es luegt allewil so suur;“ –
So seit d’Frau zum Seewibuur.

„Jo, wer weiß, so chönnt es si,
Un des chost’t jo nit alles Geld;

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Jeze len mer im Männli mache

E neu Röckli un sust no Sache,
Was es brucht in Hus un Feld.“ –
Un bim Schnider wird es b’stellt.

Und der Schnider chunnt un bringt’s,

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Nun es ferig jez isch gsi;

Un sie lege’s unter d’Stege,
Un wenn ’s Männli dermit biwege,
Daß es soll alehrter si;
’s sin au Schüehli no derbi.

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Doch wu’s Nacht wird, toost der See,

Und im Huus het’s durann g’chracht;
Und wu’s Männli si neu Plunder
Jeze findet, un au no drunter
Neui Schueh; o wie het es gmacht,

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Un het’s gjomm’ret die ganzi Nacht!


„O mi Meister! o weh, o weh!
Jez henn er mi jo abglohnt,
Tusig Johr lang han i do gwohnt.
O mi Meister! o weh, o weh!

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O, er henn mer nit solle ge!


„O mi Meister! o weh, o weh!
Mi Plunder war jez verheit gli,
Un derno wär i erlöst gsi.
O mi Meister! o weh, o weh!

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O, er henn mer nit solle ge!
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_125.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)