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In dem Schoos des Mummelsee’s
Wird es auferzogen;
In der Wiege von Kristall
Auf und ab geschaukelt,
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Unter süßem LiederschallIn den Schlaf gegaukelt.
An der weißen Brüste Quell
Darf das Kind sich laben,
Und ist reift der Säugling schnell
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Zu dem schönsten Knaben;Blondgelockt das lange Haar,
Milch und Blut die Wangen,
Kommt er in der Nymphen Schaar
Keck einhergegangen.
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Nun darf er zum erstenmalAus den Fluthen steigen,
Läßt sich Berg und Wald und Thal
Von den Nixen zeigen;
Schaut entzückt den Mondenstrahl
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Hinter Tannenzweigen,Mit dem Mädchen seiner Wahl
Tanzet er den Reigen.
Und ein ungetrübtes Glück
Wird ihm nun zu Loose,
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Oft noch kehret er zurückAus der Wellen Schoose;
Ueber Thäler, Berg und Ried
Treibt es ihn zu wallen,
Selig lauschet er dem Lied
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Süßer Nachtigallen.
Doch er wandelt nicht allein:
Aus der Nixen Schwarme
Hält das schönste Mägdelein
Kosend er im Arme;
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_086.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_086.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)