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So nehmt ein Weib, berühmt und reich,
Ihr seyd schon jedem Fürsten gleich,
Wir bringen euch viel Fräulein schön,

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Die euch gar gerne alle sehn.“


Herr Peter war erschrocken sehr,
Sein Bruder schweigt, da sprach der Herr:
„Ich dank euch edle Brüder mein,
Doch kann es also noch nicht seyn,

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Zur Kaiserkrönung geh ich hin,

Nach Ruhm und Ehre steht mein Sinn.“

Die Meerfey gab ihm diesen Rath,
Sie hat es ihm voraus gesagt,
Sie giebt ihm Gold und edlen Schmuck,

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Wie Keiner ihn so herrlich trug,

Sie küsset ihn und warnet ihn,
Daß er sich nicht gab Weibern hin.


 IV.
Der Zierlichste meinte ein jeder zu seyn.
Der Stauffenberger zog auch ein,

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Seins Gleichen war zugegen nicht,

Der so zierlich einher ritt,
Der König nahm sein eben wahr,
Dazu die Frauen ernsthaft gar.

Trommeten fingen an zu blasen,

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Die Pferde fingen an zu tosen,

Da lustig ward so Roß als Mann,
Wie das Turnier gefangen an,
Herr Peter alle darnieder rennt,
Er macht dem Rennen bald ein End.

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Als nun der Abend kam herbei,

Von neuem ging Trommetenschrey,
Als sie zu Hof gegessen hatten,
Den fürstlichen Tanz sie allda thaten,

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August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band . Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_018.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)