reden, da für Freiburg nicht nur die ältesten Sagen, sondern selbst urkundliche Data sprechen. Es lebte schon während des 14. Jahrhunderts die Familie Schwarz zu Freiburg, wo sie noch heute fortblüht, und selbst jener zweite Namen des räthselhaften Pulvererfinders, Anklißen, war daselbst einheimisch.
In dem jahr als man zalt von der Geburtt Christi unsers Herrn 1289 um St. Jacobs Tag, do wardt die stadt Freyburg im Breisgaw belegert, von Herr Cunraten von Lichtenberg dem Bischoff zu Strasburg, undt stürmbt die Stadt, do lieffen aus der Stadt heraus viel frischer Knecht und dapfere Burger, die stachen mit den Feinden, unnd als der Bischoff sein Volk im Heer anweiset, do waget sich ein Burger von Freyburg, (Namens Hauri) der was ein metzger, der lieff in die Feindt, unnd stach und spies in den Bischoff, als das geschach, do zog menigklich unnd der gantze Hauff aller gleich von dannen ab, unnd wardt der krieg geendet, als der Bischoff erstochen was.
Schon im Anfange des Jahres 1366 hatte Graf Egon umsonst versucht, verrätherischer Weise in die Stadt Freiburg einzudringen. Es war Maria Verkündigung um Mitternacht, als er, wie die Chronik sagt, hauptsächlich von seiner Mutter Frau Anna von Signau, auch Herrn Mathias von Signau und Herrn Trautmann, seinem Vogte, aufgefordert, und durch Verräther unterstützt, mit Vielen des Adels zur Stadt heranschlich. Glücklicherweise aber hatte diese zuvor von dem Anschlage Nachricht erhalten, und der Graf mußte sich in seinen Erwartungen völlig getäuscht und beschämt zurückziehen.
Eine handschriftliche Chronik erzählt den ganzen Vorfall einfach, und darum nicht unwahrscheinlich, folgendermaßen:
„Es kam damals ein armer Mann um Mitternacht gen
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Karlsruhe: Kreuzbauer und Kasper, 1846, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_377.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)