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Man sieht Gestalten wandern

280
Im wunderlichen Schein.


Da faßt er seinen Degen
Und spricht: „ich bleibe treu!“
Und haut mit Kraft verwegen
In alle Schaaren frei.

285
Die Kinder sind errungen,

Sie fliehen durch das Thal,
Der Feind noch unbezwungen
Mehrt sich zu Eckarts Qual.

Die Zwerge sinken nieder,

290
Sie fassen neuen Muth,

Es kommen andre wieder,
Und jeder kämpft mit Wuth.

Da sieht der Held schon ferne
Die Kind’ in Sicherheit,

295
Spricht: „nun verlier’ ich gerne

Mein Leben hier im Streit.“

Sein tapfres Schwert thut blinken
Im hellen Sonnenstrahl,
Die Zwerge niedersinken

300
Zu Haufen dort im Thal.


Die Kinder sind entschwunden
Im allerfernsten Feld,
Da fühlt er seine Wunden,
Da stirbt der tapfre Held.

305
So fand er seine Stunde

Wild kämpfend wie der Leu,
Und blieb noch dem Burgunde
Im Tode selber treu.

Als nun der Held erschlagen,

310
Regiert der ält’ste Sohn,

Dankbar hört man ihn sagen:
„Eckart hat meinen Thron

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_301.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)