Jez chunnt wieder emol e Wägeli z’fahren und haltet
Un frogt no nem Her Pfarer, un der isch richtig deheime.
Sellimol het es ke Hirze no ge, un nittemol d’Sunne
Isch no ne ordeli Wirthshus gsi; es isch scho gar lang her,
Un me het eben au no nitt so viel druff g’halten, as jeze.
Isch es e fremde Her Pfarer, wu unseren ebbe will b’sueche,
Oder der Amtma vu Rötle? Der Probst vu Bürgle cha’s nitt si,
Selle chenne mer jo, un das isch emol si Roß nitt.
Was gilt’s, das isch jez g’wiis der Inspekter, er chömmt jo go luege,
Aber es hätt ich e nieme nitt chennt, bis endli chunnt’s use:
’s isch e fremde Heer, er möcht der Ruedi go beschaue.
’s Pfarers Chnecht chunnt au un hilft dem Fremde si Roß gar
Vor em Hus abspanne; und endli macht er no’s Thor uff
Un ’s Roß füehrt er in Stall, zue’s Pfarers Rossen un Chüeihe,
Leit em e Halfteren a, un bindet’s a, an der Chripfe,
Un jez brüelt er im Fuetergang in, grad mir nitt un dir nitt:
„Ruedi, wu bisch? Rupf Heu, i bruch, nitt z’viel und nitt z’wenig!
Wun er ich jez, satt neben em, hört lut lachen e Scholle;
Use, was gisch was hesch; zuem Stall us, ’s isch do nitt richtig,
Un do trau i au nitt. Wer weiß, was do inne soll vorgoh.“
– D’Buebe rucke jez nächer zuem Vatter un luegen an d’Thür als. –
Un der Her Pfarer verzelt vum Ruedi un vu de Streiche,
Wun er scho gmacht het im Hus, im Cheller und in der Chuchi,
Und uff der Bühni oben, im Husgang und in der Stube,
Und in der Schire durane, im Fuetergang und uff der Prügi.
Un seit: „Ebe deswege bin i jez chu, au go luege,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_261.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
