’s isch emol e Fremden, i glaub, vu Basel her, dert gsi,
Wegen em Ruedi, was der denn au mach, eb er au no im Hus seig?
Un der Her Pfarer het gseit: „Jo frili, jo, der isch no do,
Ueberal, wu men e will, und überal, wu men e nitt will.“
Aber er het de Fremd nitt gchennt, doch het er em B’richt ge:
Un in der Stube, wu jez die Here grad mitenander
Spröchen, isch oben am Ofe ne Thürli d’Bühne nuff gange,
In die oberi Stube – ’s isch, daß me cha Wärmi derdur lo –
Und wu nieme dra denkt, uff eimol chunnt ich der Ruedi,
Uff em Chilchthurn oben, im Nest. – „Was soll jeze das si?
’s isch doch, uff mi Treu, kei Storch in unserer Stube!“
Seit der Her Pfarer un lacht no derzue un lueget der Fremd a.
Un der Fremd lacht au, und seit: „Jo frili, Her Pfarer,
Un i heiß ebe just au neso; das mueß er jez gwüßt ha!
Un der Her Pfarer het glacht un der Fremd un der Ruedi het mitglacht.
„Mengmol isch er au bös un boshaft gege de Lit gsi.
Chunnt d’Fraufaste Zit, se het der Her Pfarer im Hus dinn
D’Stegen uff un d’Stegen ab, uff der Bühni, im Cheller,
Isch der Ruedi halt hinte dra gsi, un tritt eim uff d’Ferse
Aß me zunterst un zöberst un hintersi d’Stegen ab keit isch.
Het er derno so ne Streich verbrocht gha, fangt er a z’lache,
Mengmol het d’Frau Pfareren als e Teller voll Gläser
Wöllen in’s Chensterli thue, daß ’s d’Chinder nitt solle verheie,
Oder d’Magd en Ergeli voll frisch Wasser am Brunne
Holen un heime tragen un d’Stegen uff laufen in d’Chuchi.
Isch gli hinte dra, un – batsch! do lit’s uff em Bode!
D’Scherbe cha me jez zemme lese, oder au ’s Wasser
Wieder use wischen un mit eine Lampe goh tröchne.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_260.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)