– Grad wu jez selli Manne dure gehn –
Un siehsch, uff sellem Chrützweg ehne, heißt’s,
Gang z’Nacht als Ein, im Mondschiin liicheblaß,
Un wandle d’Hohlgaß us und i. Der Vatter weißt’s,
Wie men em gseit het; und es sey kei Gspaß.
Bis daß es z’Müllen almig zwölfi schlag.
Das sei, vor Ziten als, e böse Nochber gsi,
Ne Jud voll Trug und Pfiff, in Sünden alt;
Un gstohle heig er au no obedri.
Dert obe, wun i di jez ane füehr,
Isch’s gscheh. Et het emol grad wieder gstohle gha;
Jez chunnt der Amtmann z’rite, mit eme Hatschier,
Un sieht em’s ebe scho vu witem a.
Mit dräut, un thuet en eisgangs henke lo.
Ne Todesurthel isch em niene gsproche gsi,
Doch heißt’s: mer henken en emol, uff witers hi.
So isch es gangen, un sie sage, ’s heig em ghört. –
Es zieht e wenig a, do uffezue;
Me spürt’s im Othehole währli scho,
Drum wemmer is e wenig jez verthue,
Und umenander luege, eb mer witers gehn,
Lueg, an dem Plätzli isch si Galge gsi,
E Nußbaum; ’s goht eim schier e Grusen us.
Drum wemmer besser füre; chumm dohi,
Do zeig i der au jeze no das Hus,
Lueg dert bi sellem alte Schloß, me sieht’s gar nett;
’s stoht rechterhand e wenig unte dra,
Mit seller Giebelwand; me sieht em’s a,
An sine Fenstere, daß es scho alt mueß si.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_250.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)