Gli druf bin i verwacht und d’Morgesunne het g’schiene,
Un die ganze Natur het gfiert e heilige Sunntig!
Aber denkt han i dra, un ha’s no nie halt vergesse;
S’isch mer au scho wunderli gange, un Chrüz isch uf Chrüz cho,
S’isch mer nützli gsi, Gott het mer Giduld geh und Friede!
Jez isch’s bald verbi, bald chumm i zuem himmlische Vater,
Wenn das Stündli chunnt, vo dem er mit Lächle jo gseit het!
Mach’s jez au ne so un denk dra, was der verzehlt ha,
Wenn de Wasserfall siehsch im stille Thäli bi Todtnau.
’s git G’spenster, sell isch us und isch verbei!
Gang nummen in der Nacht vo Chander hei,
Und bring e Ruusch! De trifsch e Plätzli a,
Und dört verirrsch; i setz e Büeßli dra!
E Hüsli gsi, e Frau, e Chind, e Chatz
Hen g’othmet drinn. Der Ma het vorem Zelt
Si Lebe g’lo im Heltelinger Feld.
Und wo sie g’hört: „Di Ma lit unterm Sand!“
Doch holt sie d’Pappe no vom Füür und blost,
Und git’s im Chind und seit: „Du bisch mi Trost!“
Und ’s wär’s au gsi. Doch schlicht emol mi Chind
Zur Thüren us, und d’Muetter sitzt und spinnt,
Und sieht no just, wie’s uffem Fueßweg stoht.
Und drüber lauft e Ma, voll Wi und Brenz,
Vo Chander her an’s Chind und überrennt’s,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_242.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)