Seits und pfift im Wald, und gschwinder as me ne Hand chert,
Pfifts vo Wald zue Wald an allen Enden und Orte,
Und es lauft derher von allen Orten und Ende.
„Allo frisch, bergab! Der Egerten-Uehli het gmetzget,
’s duurt mi frili si Frau, ’s wird uding ab is verschrecke.“ –
Jez chunnts schwarz bergab, wohl über Studen und Hecke,
Nebe Reibbech aben ins Tanners Wald, und vo dörtweg
Rechts und links ins Farnauer Holz, was gischmer, was hesch mer!
Sehns und huure nieder am Steinebrückli und bette:
„Alli guete Geister!“ und „Heilige Muetter Gottis!“
Aber wo der Hauptma bi Farnau unsen an Wald chunnt,
Dusslet er: „Buebe z’ruck! I hör e Wägeli fahre!
Und der müent sie nit verschrecke, lönt mi ellei goh!“
Seits, und wiener chunnt, wütschts übers Wägeli abe,
Und goht uffen dar, und lueget em fründlig in d’Auge.
„Friedli, bischs?“ – „I mein’s emol!“ – „Se bisch mer Gottwilche
Gell, i darf di duze? Was wirsch do nummen au denkt ha
Ob mim trutzige Ma und sine trutzige Rede.
Lueg, i cha nit derfür, wo’s z’spot isch, seit mers der Sepli
Dussen am Wasserstei. Es wär just anderster gange.
Hani g’lebt ins Vaters Hus. Jez sin sie vorüber.
Chumm, do bringi der näumis, e Säckli voll dürri Chriesi,
Schöni Gumpist-Aepfel, und au e Bizzeli Geis-Chäs,
Do ne Säckli Haber-Mehl und do no ne par Würstli,
’s isch kei Bunte druf, und au ne Rölleli Tabak.
Chumm e wenig absits, bis do die Wälder vorbi sin,
Und bis ordli, hesch g’hört, und nimm di Gwissen in Obacht.“
Aber der Friedli schwört: „Bi Gott, der Uehli mueß sterbe!
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_210.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)