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Die Sonne war gesunken
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Hinab die Bergesfluh,Die Schwestern fanden nimmer
Den Weg der Heimath zu.
Und beide knieten nieder,
Zum Himmel stieg ihr Fleh’n:
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„O laß uns, Allerbarmer,Den sichern Ausgang seh’n!“
Kaum richten vom Gebete
Sie wieder sich empor,
Da sprang aus dem Gebüsche
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Ein Ungethüm hervor.
Sie schrieen auf, daß gellend
Es in die Ferne drang,
Und hielten sich einander
Umschlossen todesbang.
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Doch in dem AugenblickeErscholl ein Büchsenschuß –
Durchbohrt zu ihren Füßen,
Das Thier verenden muß.
Die Schwestern sanken nieder
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Wie Marmorbilder bleich,So findet sie der Schütze
Und er erkennt sie gleich.
Bald ruft er in das Leben
Sie wiederum zurück,
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Und segnend auf dem ManneVerweilt der Schwestern Blick.
„Dankt Gott! ihr seid gerettet,
Da seine Hand mich hier
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_194.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_194.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)